Matinee des Chores der Polizei München, Hubertussaal,

Schloss Nymphenburg (03. Juli 2005)

 

 

 

Der Empfang war königlich. Das Nymphenburger Schloss in München erstrahlte in morgendlichem Sonnenlicht als sich am 3. Juli 2005 nach und nach mehr als 400 Gäste zur Matinee des Münchener Polizeichores in der Vorhalle des Hubertussaales einfanden. Es spielte bereits das Bläserquintett „Camerata Strumentale“ unter der Leitung von Adelaide Kiefl und begleitete unaufdringlich proseccogetränkte Gespräche und so manches freudige Wiedersehen. Von den Sängern war noch nichts zu sehen, aber aus den geöffneten Fenstern drangen die kräftigen Stimmen auf den Innenhof hinaus und vermischten sich mit sommerlichem Brunnengeplätscher. Ansingprobe also. Das Schloss, der Garten, die Sonne, das Bläserquintett – das alles für uns Zuhörerinnen und Zuhörer – ein Geschenk schon jetzt! Im Hubertussaal begrüßten uns dann die fünfzig Sänger in ockergelben Jacketts mit einem prächtigen „Halleluja“. Bereits jetzt war die gute Akustik hörbar. Max Eberl dirigierte seinen Chor mit klaren Gesten meist vom Klavier aus, dessen Spiel er virtuos beherrscht. Die Männer waren konzentriert und zu Beginn etwas nervös, spätestens aber mit dem „Conquest of Paradise“ lösten sich die angespannten Gesichter ob des großen Beifalls vom begeisterten Publikum.

Das Vokalensemble, das sich besser in „Die wilde 13“ umtaufen sollte, zog nun mit den Vorbereitungen auf seinen nächsten Auftritt wieder alle Aufmerksamkeit auf sich. Jacketts aus, sympathisches Lächeln auf, Schultern schräg zur Mitte gedreht und geschnippst – Barbershop vom Feinsten erklang mit „I want to harmonize“ und riß das Publikum schwungvoll mit. Auch „Camerata Stumentale“ ließ sich nicht lumpen und spielte einen verführerischen „Tango Jalousie“. Nun gab es für den Männerchor kein Halten mehr. Sichtlich das Singen genießend und mit einem Augenzwinkern gaben sie „Un vino d’Italia“ zum Besten, welches das gute bayerische Bier lobpreist. Dass die Männer stets zu einem Scherz aufgelegt sind, bewiesen sie spätestens, als am Ende des Liedes ein überdimensioniertes gefülltes Weißbierglas aus den hinteren Chorreihen auftauchte. Und was wäre ein „Kriminal Tango“ ohne einen echten

 

„Schuss“? Dieser wurde aber nicht, wie Gerüchte zu behaupten versuchten, aus einer Dienstwaffe abgefeuert. Immer wenn es am schönsten ist, sollte man aufhören. Das nahm sich auch der Polizeichor zu Herzen. Das Vokalensemble sang Ernst Bartmanns wunderschönen Satz von „Irgendwo auf der Welt“ mit ganzer Hingabe und entlockte so manchem Zuhörer eine wehmütige Träne. Die Sänger selbst sind aber keine Trauerklöße sondern im

Gegenteil lebenslustige, energische Männer, die wissen, wie man es sich und dem Publikum schön macht. So zogen nach einem langen Schlussapplaus mit stehenden Ovationen 400 Gäste mit fröhlichen Mienen nach draußen in den Sonnenschein eines beglückten Sonntags.

 

Text: Alexandra
Ziegler, Jugendrefentin in
der Vorstandschaft des Bayerischen Sängerbundes
Fotos, Peter Reichl, Monika/Bernhard Müller

 

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